Klettersteig Kurs Für Anfänger
- Florian Grossrubatscher

- 24. Sept.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Okt.
Wer, was, wo, wann, warum und wie?
Wer zum ersten Mal auf einer „via ferrata“ unterwegs ist, profitiert enorm von einem professionellen Klettersteigkurs. Schritt für Schritt lernst du den richtigen Umgang mit Klettersteigset, Helm und Gurt – und sammelst wertvolle Praxiserfahrung direkt am Fels.

Schon gewusst?
Geschichtliches zu Klettersteigen
Die Geschichte der Klettersteige reicht viele Jahrhunderte zurück. Bereits 1492 wurde in Frankreich der Mont Aiguille mit Hilfe von Holzleitern erstmals bestiegen – ein früher Vorläufer des heutigen „Eisenwegs“. Der erste richtige Klettersteig entstand jedoch am Dachstein in Österreich: Ab 1842 wurden Eisenzapfen, Handhaken, gemeißelte Tritte und dicke Schiffstaue installiert. Am 16. September 1843 erreichte Friedrich Simony als Erster den Gipfel über diesen neuen Steig.
Von da an entwickelte sich das Klettersteiggehen rasant weiter. Einen entscheidenden Schub brachte der Erste Weltkrieg, insbesondere in den Dolomiten. In den Kämpfen zwischen Österreich-Ungarn und Italien wurden zahlreiche Versorgungssteige in den Fels geschlagen und mit Eisen gesichert. Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff „Via Ferrata“, was auf Deutsch „Eisenweg“ bedeutet.
Viele dieser historischen Kriegssteige wurden später saniert und zählen heute zu den beliebtesten Klettersteigen in den Dolomiten und dem Trentino mit dem nördlichen Gardasee. Sie verbinden alpines Abenteuer mit einem eindrucksvollen Blick in die Vergangenheit. Wer einen Klettersteig begeht, wandert also nicht nur durch spektakuläre Felslandschaften, sondern folgt auch den Spuren der Geschichte.
Klettersteig Sicherheit – Worauf Anfänger und Fortgeschrittene achten sollen
Auch wenn statistisch gesehen beim Fußball deutlich mehr Unfälle passieren, ist die Sicherheit am Berg und speziell beim Klettersteiggehen ein zentrales Thema. Wer einen Klettersteig plant, sollte einige Grundregeln unbedingt beachten:
Ausrüstung Klettersteig prüfen: Kontrolliere Gurt, Karabiner, Klettersteigset, Helm und Seil gründlich. Am besten funktioniert der sogenannte Partnercheck – ein gegenseitiger Sicherheitscheck innerhalb der Gruppe.
Wetterbericht studieren: Starte niemals ohne aktuelle Wetterinformationen. In den Alpen kann das Wetter sehr schnell umschlagen.
Nie allein unterwegs: Gehe Klettersteige möglichst in einer Gruppe. Denk daran: Der langsamste bzw. schwächste Teilnehmer bestimmt immer das Tempo.
Keine Risiken eingehen: Wenn das Wetter kippt oder du dich unsicher fühlst – rechtzeitig umkehren ist immer die sichere Wahl.
Helm tragen: Der Kletterhelm gehört auf den Kopf – nicht am Rucksack festgebunden. Er schützt zuverlässig vor Steinschlag und Verletzungen am Felsen.
Wer diese Tipps beachtet, erhöht seine Klettersteig Sicherheit erheblich und legt die Grundlage für ein sicheres, unvergessliches Abenteuer in den Bergen.

Die schönsten Klettersteige in den Dolomiten
Die Dolomiten gehören zu den absoluten Hotspots für Bergsteiger und Outdoor-Enthusiasten. Kaum eine Region bietet eine so große Vielfalt an Klettersteigen – von bekannten Klassikern bis hin zu echten Geheimtipps. Ob Einsteiger oder erfahrene Klettersteiggeher: in den Dolomiten findet jeder die passende Route.

Zu den Klettersteig Klassikern zählen:
Via Ferrata Brigata Tridentina (Gröden): einer der beliebtesten Klettersteige der Dolomiten, mit spektakulärer Hängebrücke und eindrucksvollem Panorama.
Via delle Bocchette (Brenta-Dolomiten): ein legendärer Höhenweg, der als einer der schönsten Klettersteige Italiens gilt – ideal für erfahrene Bergsteiger.
Via Ferrata Giovanni Lipella (Tofana di Rozes): ein langer, alpiner Klettersteig mit historischem Bezug zum Ersten Weltkrieg, gespickt mit Stollen und Felsbändern.
Pößsnecker Klettersteig (Langkofelgruppe): anspruchsvoll und ausgesetzt, ein echtes Highlight für erfahrene Kletterer.
Neben den bekannten Klassikern gibt es zahlreiche Geheimtipps unter den Klettersteigen in den Dolomiten, etwa kleinere, weniger frequentierte Routen in den Seitentälern oder familienfreundliche Steige, die ideal für Anfänger geeignet sind.
Ob hoch über Cortina d’Ampezzo, im Rosengarten, in der Sella-Gruppe oder am Civetta – die schönsten Klettersteige der Dolomiten versprechen unvergessliche Ausblicke, alpines Abenteuer und eine perfekte Kombination aus Natur, Geschichte und sportlicher Herausforderung.
Lust auf eine geführte Klettersteig Tour für Anfänger in den Dolomites?
Via Ferrata AM Gardasee – Klettersteige zwischen See und Alpen

Jenseits der Dolomiten befindet sich noch ein weiteres, wahres El Dorado für Klettersteiger: der Gardasee im Garda Trentino. Vor allem am Nordufer des Sees rund um Riva del Garda, Arco und Torbole finden sich einige der schönsten Via Ferrata Routen in Italien.
Ein echter Klassiker ist die Ferrata Via dell’Amicizia, die von Riva del Garda auf die Cima SAT (1246 m) führt. Zahlreiche lange Leitern machen diesen Klettersteig zu einem besonderen Erlebnis – und am Gipfel wartet ein atemberaubender Tiefblick auf Riva, Torbole, Malcesine und den gesamten Lago di Garda.
Neben den zahlreichen anspruchsvollen Routen, kommen Anfänger und Familien am Gardasee ganz auf ihre Kosten: Die Via Ferrata dei Colodri bei Arco ist ein leichter Klettersteig, perfekt für Einsteiger oder Kinder, die ihre ersten Schritte am Fels wagen möchten. Ob Klettersteigkurs für Anfänger auf dem Gardasee, sportliche Via Ferrata für Profis oder familienfreundliche Routen – der Gardasee ist das Top-Reiseziel für Klettersteige in Italien. Und genau dahin bringen wir dich!
WUSSTEST DU SCHON...?
Häufig gestellte Fragen zu Klettersteigen
Wie wird ein Klettersteig genau definiert?
Ein Klettersteig (ital. Via Ferrata) ist ein mit Eisenleitern, Trittstufen und Stahlseilen gesicherter Weg durch den Fels. Er verbindet Elemente einer Wanderung mit alpinem Klettern und ermöglicht so den sicheren Aufstieg auf eindrucksvolle Gipfel der Dolomiten.
Welche Ausrüstung braucht man für einen Klettersteig?
Für jeden Klettersteig in den Dolomiten ist die richtige Ausrüstung Pflicht:
Klettergurt
Helm
Klettersteigset (mit Falldämpfer und Karabinern)
Handschuhe zum besseren Halt
Wenn Sie einen Klettersteigkurs oder eine geführte Tour mit Bergführer buchen, wird die komplette Ausrüstung in der Regel vom Bergführerbüro gestellt.
Können Kinder einen Klettersteig gehen?
Ja, Kinder können auf einfache Klettersteige mitgenommen werden. Wichtig ist, sie nicht zu überfordern und nur kindgerechte, leichte Steige auszuwählen. Für Kinder unter 40 kg ist eine zusätzliche Seilsicherung von oben unbedingt erforderlich.
Warum sind Klettersteige so beliebt?
Klettersteige boomen, weil sie spektakuläre Gipfelerlebnisse ermöglichen – ohne, dass man ein erfahrener Kletterer sein muss. Mit einem Klettersteigset kann man selbst steile Felswände sicher überwinden und Adrenalin pur erleben, während man atemberaubende Ausblicke in den Alpen oder Dolomiten genießt.

Welche Voraussetzungen brauche ich für meinen ersten Klettersteig?
Pflichtausrüstung sind ein Klettersteigset mit Gurt, Helm und Bremse. Kondition für Auf- und Abstieg ist ebenso wichtig wie Trittsicherheit. Wer unter starker Höhenangst leidet, sollte keinen Klettersteig versuchen.
Muss man klettern können?
Nein. Sport- und Felsklettern unterscheidet sich deutlich vom Klettersteiggehen. Für einfache Klettersteige sind keine speziellen Kletterkenntnisse notwendig.
Ist ein Einführungskurs sinnvoll?
Ja, unbedingt. Ein Klettersteigkurs oder eine geführte Klettersteigtour mit Bergführer vermittelt wichtige Grundlagen für Technik und Sicherheit. Viele Alpenvereine bieten solche Kurse, oder eben die Bergschule in den Dolomiten/Gardasee.
Was sind Tabus auf einem Klettersteig?
Das wichtigste: Sicherheit steht an oberster Stelle! Das Stahlseil ist lebenswichtig und gleichzeitig der beste Blitzableiter – daher bei Gewitter unbedingt vom Steig fernbleiben.
Warum passieren Unfälle?
Die häufigsten Ursachen sind Selbstüberschätzung, mangelnde Kondition oder Erschöpfung. Wer seine Grenzen kennt und rechtzeitig umkehrt, bleibt sicher.
Werden die Berge durch Klettersteige zum Vergnügungspark?
In den letzten Jahren wurden viele neue Klettersteige gebaut, teilweise auch mit Fun-Elementen. Solange sie in touristisch genutzten Gebieten angelegt werden, ist dies sinnvoll: So wird der Besucherstrom kanalisiert und andere sensible Naturbereiche bleiben geschützt.
Noch weitere fragen?
Du kannst uns gerne jederzeit für Fragen über Klettersteige, Klettersteigkurse, Bergführer oder wertvolle Tipps zum Einstieg kontaktieren: info@dolomagic.it.


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